Der Chor trat ohne Orchester, aber mit Orgel (gespielt von Kadri Toomoja) und bemerkenswerte Solisten auf – ein mutiger Rahmen, der sich als zutiefst wirkungsvoll erwies. Die Werke von Arvo Pärt, darunter die Berliner Messe, Spiritus sanctus vivificans vita und Magnificat, zeigten in ihrer klaren Struktur, wie viel Ausdruckskraft in Zurückhaltung liegen kann.
Was mich persönlich besonders berührte, war die akustische Architektur der Philharmonie de Paris. Jeder Atemzug, jede Vokalkante war spürbar – als würde sich der Raum selbst in die Musik einschwingen.
Eine vibrierende Stille zwischen den Tönen, die fast greifbar wurde. Intimität, eingefasst in große Architektur – ein Widerspruch, der sich hier in vollkommener Harmonie auflöste.
Der Konzertabend war zugleich Auftakt eines internationalen Konzertzyklus zu Ehren des 90. Geburtstags des berühmten estnischen Komponisten Arvo Pärt, den der Chor unter Kaljustes Leitung in mehreren der weltweit bedeutendsten Konzertsäle aufführt – nach Paris folgen Berlin, London und New York. Der Chor gilt seit Jahren als einer der präzisesten und tiefsinnigsten Interpreten von Pärts Vokalmusik – oft selbst Uraufführende, immer mit Nähe und Verständnis für dessen „Tintinnabuli“-Ästhetik.
Auf dem Foto von links: Esper Linnamägi (Vorsitzender der EPCC), Enn und Maris Kunila (Kunstmäzene), Birgit Linnamäe (Mentorin) sowie Madis Laansalu (Nordnet).
Laut der poetisch-musikalischer Beobachtung in der exzellenten französischen Rezension von Vojin Jaglicic, einem talentierten Musikkritiker, veröffentlicht auf Olyrix (hier zur Originalkritik) entstanden die Werke des Abends entstanden meist zu besonderen Anlässen – Jubiläen, Einweihungen, Gedenkfeiern. Jaglicic erklärt "In mehreren Sprachen, über Jahrzehnte hinweg, spiegeln sie auch Pärts bewegtes Leben, das ihn 1980 zur Flucht aus der Sowjetunion zwang. Entsprechend vielfältig war das Programm: von der Berliner Messe, gewidmet dem wiedervereinten Deutschland, bis zur Kantate „Dopo la vittoria“, die in Mailand an den Tod des Heiligen Ambrosius erinnerte."
Tõnu Kaljuste führte seinen Chor mit jener ruhigen, feingefühligen Autorität, die so typisch für ihn ist – getragen von einem tiefen Gespür für klangliche Farbnuancen und musikalische Architektur.tur. Die stimmliche Homogenität, der subtile Ausdruckswechsel und die feine Dynamik beeindruckten zutiefst – besonders im Werk „The Deer’s Cry“. Die stimmliche Homogenität, der subtile Ausdruckswechsel und die feine Dynamik beeindruckten zutiefst – besonders im Werk „The Deer’s Cry“.
Die stimmliche Homogenität, der subtile Ausdruckswechsel und die feine Dynamik beeindruckten zutiefst – besonders im Werk „The Deer’s Cry“. Auch die sprachlichen und stilistischen Vielschichtigkeiten meisterte das Ensemble in seiner Konstellation mit bemerkenswerter Klarheit und intelligenter Durchdringung. Unter den Solistinnen glänzte Marie Roos mit durchdringender Höhe und makelloser Intonation. Annika Lõhmus überzeugte durch leuchtenden Klang und Präsenz, Yena Choi bereicherte das Ensemble mit luftigem Timbre und feiner Phrasierung.
Auch die männlichen Stimmen beeindruckten – besonders Danila Frantou mit seiner ausdrucksstarken slawischen Gesangslinie. Henry Tiisma fügte sich mit ruhiger Tiefe ein. Kadri Toomoja an Orgel und Klavier war mehr als Begleitung: Ihre sensible Klangführung und rhythmische Klarheit trugen das musikalische Geschehen mit.
Die stimmliche Homogenität, der subtile Ausdruckswechsel und die feine Dynamik beeindruckten zutiefst – besonders im Werk „The Deer’s Cry“. Auch die sprachlichen und stilistischen Vielschichtigkeiten meisterte das Ensemble in seiner Konstellation mit bemerkenswerter Klarheit und intelligenter Durchdringung.Unter den Solistinnen glänzte Marie Roos mit durchdringender Höhe und fehlerfreier Intonation, während Annika Lõhmus mit starker Präsenz und leuchtendem Klang punktete. Yena Choi wiederum bestach durch ihr feines Timbre und eine federleichte Phrasierung. Die männlichen Solisten überzeugten mit Stilgefühl, vor allem Danila Frantou mit seiner Interpretation orthodoxer Gesänge in slawischer Sprache. Bassist Henry Tiisma ergänzte das Ensemble mit ruhiger Tiefe. Kadri Toomoja an der Orgel und am Klavier verband sich nahtlos mit Chor und Dirigent – mal begleitend, mal tragend. Ihre musikalische Sensibilität war bemerkenswert, insbesondere in der Klangbalance.
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